Hast du dich auch schon mal gefragt, was eigentlich der Unterschied von Kartoffeln und Süßkartoffeln ist? Dann solltest du diesen Beitrag über Kartoffel vs. Süßkartoffel nicht verpassen! Ich verrate dir alles über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Süßkartoffeln und Kartoffeln. Besonders eingehen werde ich auf die Botanik, Anbau, Geschmack und Textur, Nährstoffe und gesundheitliche Aspekte der beiden Knollen. Außerdem findest du hier ein paar leckere und gesunde Rezepte mit Kartoffeln und Süßkartoffeln. Es lohnt sich also dranzubleiben und ein paar Aha-Momente zu sammeln.
Botanische Unterschiede Kartoffel vs. Süßkartoffel
Kartoffeln und Süßkartoffeln scheinen erstmal fast gleich zu sein, was aber täuscht, denn schon bei der Botanik gibt es einen wichtigen Unterschied.
Während Kartoffeln zur Familie der Nachtschattengewächse gehören, sind Süßkartoffeln den Windengewächsen zugehörig. Beide sind also in keiner Weise botanisch verwandt, da sie verschiedenen Pflanzenfamilien angehören. Hast du das schon gewusst?
Die Nachtschattengewächse zeichnen sich vor allem durch ihre sternförmige Blütenstruktur aus, die Windengewächse dagegen durch ihre sich windenden Stängel und trichterförmige Blüten. Neben Kartoffeln gehören zu den Nachtschattengewächsen z. B. auch noch Tomaten, Paprika und Auberginen. Kartoffeln und Süßkartoffeln werden meistens einfach als Knolle bezeichnet, sind aber botanisch trotzdem ganz verschieden. Die Kartoffelknollen sind eigentlich sogenannte Stolonen. Das ist ein Teil des Sprosssystems der Pflanze, der sich unter der Erde horizontal ausbreitet. Am Ende der Stolonen entwickeln sich dann die Knollen, welche die Nährstoffe speichern und schließlich bei uns auf dem Teller landen. Die Süßkartoffel ist botanisch gesehen gar keine Knolle, sondern eine Wurzel, besser gesagt eine verdickte Speicherwurzel. Während Kartoffeln also am Ende der Stolonen, dem Sprosssystem der Pflanze wachsen, gehören die Süßkartoffeln als Speicherwurzeln zum Wurzelsystem der Pflanze.
Anbau von Kartoffel vs. Süßkartoffel
Kartoffeln werden überwiegend in Europa, Nordamerika, Südamerika und teilweise auch in Asien angebaut. Die größten Kartoffelproduzenten in Europa sind Deutschland, Russland, Polen und Frankreich. Ein großer Vorteil des Anbaus von Kartoffeln in Europa ist das gemäßigte Klima. Kartoffeln sind aber sehr anpassungsfähig und gedeihen auch noch in vielen weiteren Ländern, Kontinenten und Klimazonen.
Süßkartoffeln brauchen mehr Wärme und Sonnenlicht und weniger Niederschlag als Kartoffeln, um zu wachsen. Darum werden sie vor allem in wärmeren Klimazonen angebaut. Hierzu gehören Asien, Nord- und Südamerika und Afrika.
Merke: Während Kartoffeln am besten in gemäßigten und kühleren Klimazonen gedeihen, bevorzugen Süßkartoffeln das wärmere Klima. Kartoffeln sind jedoch sehr anpassungsfähig und trotzen auch verschiedenen klimatischen Bedingungen und Höhenlagen. Süßkartoffeln sind sehr hitzeresistent und brauchen nur wenig Wasser zum Wachsen.
Nährwerte von Kartoffel vs. Süßkartoffel
Natürlich sind sowohl Kartoffeln als auch Süßkartoffeln gesund und sie dürfen gerne beide öfters auf deinem Speiseplan auftauchen. Doch welche von beiden ist eigentlich gesünder oder sind sie tatsächlich beide gleich gesund? Um diese Frage zu klären, ist es wichtig, einmal auf die verschiedenen Nährwerte von Kartoffeln und Süßkartoffeln einzugehen und zu schauen, ob es hierbei nennenswerte Unterschiede gibt.
Der erste Punkt ist die Stärke, davon enthalten beide reichlich. Stärke ist eine Kette von vielen Glukosemolekülen und somit ein Vielfachzucker. Sie gehört zu den komplexen Kohlenhydraten, die der Körper erst beim Verdauen in Einfachzucker aufspaltet, um daraus Energie zu gewinnen. Süßkartoffeln enthalten aber etwas mehr Kohlenhydrate und Ballaststoffe und haben im gekochten Zustand einen etwas niedrigeren Glykämischen Index (GI) als Kartoffeln, wodurch der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr weniger stark ansteigt. Trotz dem geringeren GI von Süßkartoffeln weisen diese eine höhere Glykämische Last (GL) auf, welche nicht nur den GI, sondern auch die tatsächliche Menge an verdaulichen Kohlenhydraten in einer Portion berücksichtigt. Beim Thema Blutzuckerspiegel ist auch noch der in der Schale der Süßkartoffel enthaltene Stoff Caiapo zu erwähnen. Studien konnten zeigen, dass dadurch der Blutzuckerspiegel und der Cholesterinspiegel gesenkt werden konnten. Dann gibt es noch die sogenannte resistente Stärke, die besonders beim Abkühlen entsteht und dann zu Ballaststoffen wird. Im direkten Vergleich haben Kartoffeln einen höheren Anteil resistenter Stärke.
Beide Varianten sind reich an Vitamin C, das wichtig für das Immunsystem ist, Süßkartoffeln punkten hier aber mit fast doppelt so viel Vitamin C wie Kartoffeln. Auch beim Kalzium liegt die Süßkartoffel mit der knapp dreifachen Menge klar vorne. Die Unterschiede von Kartoffel vs. Süßkartoffel liegen aber vor allem im Gehalt des Beta-Carotin und Antioxidantien, welche die Zellen vor freien Radikalen schützen. Süßkartoffeln sind reich an Beta-Carotin, der Vorstufe des Vitamin A, das wichtig für die Sehkraft, die Haut und das Immunsystem ist und Antioxidantien, wogegen normale Kartoffeln so gut wie kein Beta-Carotin enthalten. Kartoffeln enthalten dafür mehr Kalium, Eisen und Magnesium als Süßkartoffeln, welche wichtig für die Blutdruckregulierung und die Herzgesundheit sind.
Was die Kalorien angeht, liegen Süßkartoffeln mit 86 kcal pro 100 g etwas über denen von Kartoffeln mit 71 kcal pro 100 g. Dieser Unterschied ist aber unerheblich, da er kaum ins Gewicht fällt und man bei gesunden Nahrungsmitteln auch nicht zuerst auf die Kalorien, sondern viel mehr auf die Nährstoffe achten sollte.
Fazit Kartoffel vs. Süßkartoffel in Bezug auf die Nährwerte: Beide sind sehr gesund und gute Energielieferanten. Trotzdem ist die Süßkartoffel was den Mikronährstoffgehalt angeht vorne. Süßkartoffeln enthalten mehr Vitamin C und Kalzium als Kartoffeln. Im Gegensatz zu normalen Kartoffeln enthalten Süßkartoffeln zudem sehr viel Beta-Carotin und Antioxidantien. Kartoffeln enthalten dafür mehr Kalium und etwas weniger Kalorien. Für Diabetiker ist die Süßkartoffel aufgrund des in der Schale enthaltenen Stoffes Caiapo interessant, da dieser den Blutzuckerspiegel senken kann.
Geschmacksunterschiede und Textur
Süßkartoffeln schmecken, wie es der Name ja schon sagt, süßer als normale Kartoffeln und haben eine feste bis cremige Textur. Sie passen perfekt zu herzhaften Gerichten, sind aber auch sehr lecker in süßen Speisen. Damit sind sie auf jeden Fall vielseitiger einsetzbar als Kartoffeln, die sich eher für herzhafte Kreationen anbieten. Kartoffeln schmecken erdiger und haben nach dem Kochen eine feste, weiche oder mehlige Textur, was je nach Sorte verschieden ist.
Rezepte mit Süßkartoffeln
Du suchst nach einem passenden Rezept mit Kartoffeln oder Süßkartoffeln? Dann wirst du hier auf meinem Blog auf jeden Fall fündig.
Ich liebe Kartoffeln und Süßkartoffeln und schätze sie besonders für ihre Vielfältigkeit. Darum habe ich auch schon ein paar leckere Rezepte damit kreiert, die du unbedingt mal ausprobieren solltest.
Süßkartoffeln schmecken sowohl herzhaft als auch süß. Ich habe beides bereits getestet. Als herzhafte Variante kann ich dir meine vegane Buddha Bowl mit Süßkartoffel und Kichererbsen oder mein veganes Blumenkohl-Curry mit Kichererbsen und Süßkartoffel empfehlen. Außerdem habe ich noch einen einfachen Süßkartoffelaufstrich mit Walnüssen für dich vorbereitet. Wenn du Süßkartoffeln gerne auch mal in einer süßen Variante probieren möchtest, solltest du unbedingt mal mein Rezept für vegane und glutenfreie Süßkartoffel-Brownies und meinen gesunden Schokopudding mit Süßkartoffel anschauen.
Rezepte mit Süßkartoffeln
Kartoffelrezepte habe ich auch schon so einige auf meinem Blog, dies sind alles herzhafte Rezepte, perfekt zum Mittagessen und in verschiedenen Versionen. Kartoffelsalat ist z. B. ein Klassiker, den ich aber einmal komplett neu in einer veganen Variante kreiert habe. Herausgekommen dabei ist mein veganer Kartoffelsalat mit Apfel, Radieschen und Walnuss – perfekt im Sommer zum Grillen oder einfach so. Wer liebt sie nicht: Knusprige Pommes aus dem Backofen – dieses Rezept ist so einfach und doch so gut! Auch goldgelbe fettarme Kartoffeltaler findest du auf meinem Blog. Dies sind keine Kartoffelpuffer, sondern eben Taler und auch ein köstliches Rezept mit Kartoffeln.
Du siehst schon, an Kartoffel- und Süßkartoffelrezepten mangelt es mir nicht und es werden in Zukunft bestimmt sogar noch weitere hinzukommen.
Was ist dein persönlicher Favorit: Kartoffeln oder Süßkartoffeln und warum? Schreib es mir gerne in die Kommentare, ich freue mich auf den Austausch mit dir.
Deine Kaja
Quellen zum Blutzuckerspiegel:
https://www.diabetesde.org/system/files/documents/cl_diabetesde_glykaemischer_index_2019.pdf