Hersteller von Olivenöl gibt es recht viele und das Angebotsspektrum ist nicht gerade klein. Vielleicht geht es dir bei der Entscheidung, welches Olivenöl gut ist, ähnlich wie es mir lange ergangen ist und du fragst dich: Worauf sollte man beim Olivenöl achten und für welches sollte man sich schließlich entscheiden? Zum Thema Olivenöl gibt es noch viele weitere Fragen, damit es hier aber nicht zu viel auf einmal wird, werde ich mich nun erstmal auf das Wesentliche konzentrieren, nämlich, worauf man beim Olivenöl-Kauf achten sollte.
Worauf sollte man beim Olivenöl achten?
Beim Olivenöl gibt es wichtige Qualitätsmerkmale, auf die man achten sollte und dementsprechend auch Qualitätsunterschiede. Um den größtmöglichen Nutzen für die Gesundheit aus dem Olivenöl zu ziehen, sollte man unbedingt zu einem hochwertigen Olivenöl greifen.
Hochwertige Olivenöle können Alterungsprozesse verlangsamen, wirken entzündungshemmend, können den Blutdruck sowie das Risiko Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu bekommen, senken. Das liegt in erster Linie an dem hohen Polyphenolgehalt. Polyphenole im hochwertigen Olivenöl wirken antioxidativ und weisen eben all die genannten positiven Wirkungen auf.
Die Betonung liegt hier immer auf dem Wörtchen „hochwertig“. Was genau sind denn aber nun hochwertige Olivenöle und worauf sollte man beim Olivenöl achten?
Bei der Wahl deines hochwertigen Olivenöls solltest du am Besten auf die Zusätze „kaltgepresst“ und „extra virgine“ bzw. „extra nativ“ achten. Auch am Geschmack erkennst du ein gutes Olivenöl. Es sollte bitter und leicht pfeffrig schmecken und leicht im Hals kratzen. Ebenfalls solltest du auf die Flasche des Olivenöls achten, am besten sollte diese dunkel sein, damit das Öl vor Licht geschützt und nicht oxidiert und ranzig wird.
Mehr zu den einzelnen Punkten und den Hintergründen dazu erfährst du in den folgenden Absätzen.
Was bedeutet „extra nativ“ bzw. „extra virgine“ beim Olivenöl und warum ist es so wichtig?
Bestimmt hast du von den Bezeichnungen schon einmal etwas gehört. Doch weißt du auch genau, was dahinter steckt und warum sie bei der Wahl deines Olivenöls so wichtig sind?
Die Begriffe „extra nativ“ aus dem Deutschen, „extra virgine“ aus dem Italienischen und „extra vierge“ aus dem Französischen bedeuten dasselbe und sind auf die Unterscheidung der Speiseöle in native (naturbelassene) versus raffinierte Öle zurückzuführen.
Native Öle enthalten viel mehr phenolische Verbindungen als raffinierte Öle. Was genau man darunter versteht, erkläre ich dir gleich. Das „nativ“ bezieht sich darauf, dass das Öl schonend und nur durch mechanische Verfahren aus den Oliven ohne eine chemische Behandlung gewonnen wurde. Raffinierte Öle dagegen sind stark verarbeitet und die guten Stoffe aus dem Öl werden weitestgehend rausgefiltert.
Extra natives Olivenöl ist besonders reich an sogenannten Polyphenolen. Das sind Stoffe, welche die Pflanze selbst entwickelt, um sich vor äußeren Einflüssen wie Sonnenlicht aber auch Schädlingen usw. zu schützen und um resistenter zu werden. Dazu zählen das Oleuropein und Oleocanthal. Beides sind wichtige Qualitätsmerkmale für ein gutes Olivenöl. Oleuropein schmeckt bitter und Oleocanthal pfeffrig und stechend. Vielleicht kennst du das Gefühl, dass es leicht im Hals kratzt, wenn man einen Löffel Olivenöl pur kostet. Dies kommt von den genannten Polyphenolen, welche Entzündungen im Körper hemmen und sehr gesundheitsfördernd sind.
Wenn dein Olivenöl beim puren Verzehr also im Hals kratzt, ist dies ein Zeichen für ein hochwertiges Olivenöl, da dies auf den hohen Gehalt an gesundheitsförderlichen Polyphenolen zurückzuführen ist.
Je mehr das Olivenöl industriell verarbeitet wurde, desto weniger Polyphenole sind dann noch enthalten, was den Wert und die Qualität des Olivenöls stark mindert. Der Gehalt an Polyphenolen ist ebenfalls abhängig vom Anbau und Reifegrad der Oliven. Mit zunehmender Fruchtreife nimmt der Polyphenolgehalt ab. Beim Reifegrad der Oliven unterscheidet man zwischen „grün“ (unreif), „grün, fettig“ (halbreif), „fruchtig“(reif) und „schwarze Johannisbeere“(vollreif). Die grünen unreifen Oliven haben also noch mehr Polyphenole als die vollreifen Oliven mit dem Reifegrad „schwarze Johannisbeere“.
Worauf sollte man beim Olivenöl achten? – Qualitätsklassen von Olivenöl
Je nach Herstellungsverfahren des Olivenöls, dem Säuregehalt und Aroma und Geschmack unterteilt man es in mehrere Qualitätsklassen, die untereinander auch nochmal variieren.
Die beste Qualitätsklasse stellen die Vierge/ Virgine/ Nativ-Sorten dar. Dies sind kaltgepresste Olivenöle, die nochmals unterteilt werden in extra vierge, fine-vierge und semi-fine vierge. Das Aroma nimmt von extra vierge nach semi-fine vierge ab und der Gehalt an freien Fettsäuren steigt von 1 auf 3 %.
Wie oben schon erwähnt solltest du zum extra vierge bzw. extra nativ oder auch extra virgine Olivenöl greifen. Das „Native Olivenöl extra“ ist die höchste Qualitätsstufe. Hier wird das Olivenöl durch mechanische Verfahren ohne chemische Behandlung direkt aus den Oliven gewonnen, sodass es einen fruchtigen Geschmack und keine sensorischen Mängel z.B. in Geruch und Geschmack aufweist. Es ist naturbelassen und von höchster Qualität!
Nach der höchsten Qualitätsstufe, dem extra vierge bzw. extra nativ oder extra vergine folgt das native Olivenöl oder auch nur vergine bzw. nur vierge. Das „extra“ fehlt hier also in der Bezeichnung. Die Herstellung des Olivenöls geschieht hier zwar auch nur durch mechanische Verfahren, aber der Gehalt an freien Fettsäuren steigt und leichte Einbußen in der Sensorik (Geruch, Geschmack) können vorhanden sein.
Leicht raffinierte Öle, die mit kaltgepressten nativen Ölen gemischt werden, werden unter der Bezeichnung „Olivenöl“ oder auch „reines Olivenöl“ angeboten. Das Olivenöl wird hier auch durch chemische Prozesse gewonnen und raffiniert. Es wird dann noch ein kleiner Teil natives Öl zugegeben, um den Geschmack wieder zu verbessern. Gesundheitlich hat dieses Olivenöl aber deutlich weniger Vorteile als natives (naturreines) Olivenöl.
Dem komplett raffinierten Olivenöl wurden die wichtigsten gesunden Inhaltsstoffe bereits durch chemische Prozesse entzogen. Es ist stark verarbeitet und ist viel geschmacksneutraler als die extra nativen Öle.
Lampante-Öle sind gepresste Öle mit mehr als 3,3 % freien Fettsäuren oder nicht mehr einwandfreiem Aroma. Durch den hohen Säuregehalt und des nicht mehr gutem Aroma ist dieses Öl nicht zum Verzehr geeignet. Es wird darum entweder raffiniert oder für technische Zwecke in der Industrie genutzt.
Worauf sollte man beim Olivenöl achten? – Qualitätsmerkmal Lagerdauer
Die Art und Dauer der Lagerung des Olivenöls ist für die Qualität sehr wichtig. Je länger das Öl gelagert wird, desto mehr verliert es an Qualität. Natives Olivenöl extra hält sich nach der Pressung ca. 18-24 Monate, wenn es entsprechend richtig, dunkel und kühl, gelagert wird. Achte bei der Wahl deines Olivenöls unbedingt darauf, dass es in dunkle Flasche abgefüllt ist und bereits im Laden kühl und dunkel gelagert wurde. Sollte dies nicht der Fall sein und das Öl wurde zu viel Licht und Wärme ausgesetzt, kann es oxidieren und ranzig werden. Die Qualität leidet stark darunter, was natürlich super ärgerlich wäre.
Worauf sollte man beim Olivenöl achten? – Transparenz des Herstellers
Nimm dir das nächste Mal einfach die Zeit, um dir die Angaben auf dem Olivenöl genau durchzulesen. Je mehr Transparenz der Hersteller bietet, desto mehr kann man auch hier von einer guten Qualität ausgehen. Sind z.B. die Olivensorte, Region und das Erntejahr oder ein MHD angegeben?
Worauf sollte man beim Olivenöl achten? – Geschmacks- und Geruchsprobe
Ein gutes Olivenöl erkennst du am ehesten am Geruch und Geschmack. Das kannst du natürlich erst dann testen, wenn du es bereits gekauft hast, aber zumindest dann hast du ein gutes Gefühl, wenn diese beiden Kriterien stimmen. Ein hochwertiges Olivenöl sollte intensiv und fruchtig riechen und schmecken. Ein fruchtiger Geschmack weist darauf hin, dass das Olivenöl aus frischen und guten Oliven gewonnen wurde und die Herstellung schonend vonstatten gegangen ist. Gerade beim Geschmack kratzt es oft im Hals, was ein gutes Kriterium ist. Zum Glück hast du ja mich, um schon vor dem Kauf zu wissen, welches Olivenöl den Geruchs- und Geschmackstest sowie auch alle weiteren Qualitätsmerkmale bestanden hat.
Worauf sollte man beim Olivenöl achten? – Der Preis als Qualitätsmerkmal?
Ja, Olivenöl ist teuer. Aber so eine Flasche hält meistens auch lange und wenn man weiß, dass es sich bei einem hochwertigen Olivenöl von den Inhaltsstoffen und dem hohen Polyphenolgehalt quasi um „flüssiges Gold“ handelt, fühlt es sich dennoch richtig an, dafür mehr Geld auszugeben. Wie bei jedem Produkt gibt es auch beim Olivenöl Preisunterschiede. So ganz beantworten kann ich dir die Frage, ob teurer immer besser ist auch nicht, aber ich kann es mir zumindest denken, dass es so ist. Kaltgepresstes natives Olivenöl extra wird, wie es der Name schon sagt kaltgepresst, also unter niedrigen Temperaturen gewonnen. Je niedriger die Temperatur, desto geringer ist aber auch die Ölausbeute und desto hochwertiger das Öl. Hier ist es dann nur logisch, dass durch das aufwändige Verfahren auch der Preis steigt. Dazu kommt, dass teureres Olivenöl oft von kleineren Produzenten stammt, denen die traditionelle und schonende Herstellung am Herzen liegt, was sich in einer höheren Qualität aber eben auch höheren Kosten widerspiegelt. Auch würde ich beim Olivenöl-Kauf auf Bio-Qualität achten, was in der Regel immer etwas teurer als konventionelles Olivenöl ist. Dies kommt durch höhere Kosten für aufwändigeren Anbau zustande, da auf chemische Pestizide und Düngemittel verzichtet wird und auf natürliche Methoden und organische Düngemittel zurückgegriffen wird, was mehr Arbeit und Kosten bedeutet. Auch geringere Erträge, längere Anbauzeiten und Zertifizierung führen zu höheren Kosten, was sich in den Preisen für Bio-Produkte widerspiegelt.
Worauf sollte man beim Olivenöl achten? – Herkunft der Oliven
Bekannte Olivenanbaugebiete befinden sich z.B. in Italien, Spanien, Griechenland und Portugal. Diese Regionen sind bekannt für eine besonders hohe Qualität.
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Bei der Recherche nach guten Anbietern für hochwertiges Olivenöl bin ich auf zwei Hersteller gestoßen, die mich überzeugt haben. Beide Marken bzw. Anbieter und dessen Olivenöle bekommst du auch in meinem Lieblings-Onlineshop tesano bio. Das Gute schon mal vorab:
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Olivenöl von LaSelva
Beim Olivenöl von LaSelva habe ich ein sehr gutes Gefühl. Es trifft hier alles, was ich oben bereits erwähnt und erklärt habe, zu. Die Herkunft der Oliven und der Ort der Abfüllung ist Italien, ein Land, welches für eine besonders hohe Qualität beim Olivenöl steht. Das Olivenöl ist in dunkle Flaschen abgefüllt, sodass das Öl bestmöglich vor Licht geschützt ist und nicht oxidiert. Die Transparenz des Herstellers ist definitiv gegeben. Auf der Olivenöl-Flasche findet man unter anderem die Region in Italien, den Aufdruck „extra vergine“ (du erinnerst dich: das ist quasi das italienische Wort für extra nativ im Deutschen), der Reifegrad der Oliven ist mit „fruchtig“ (reif) angegeben, es sind sogar gleich zwei Bio-Siegel vorhanden und das MHD ist gut sichtbar aufgedruckt. Bei LaSelva werden die Oliven innerhalb von 24 Stunden nach der Ernte verarbeitet, wodurch die beste Qualität sichergestellt wird.
Bei tesano bio findest du gleich zwei Olivenöle von LaSelva. Zum einen das „LaSelva Bio natives Olivenöl extra, fruchtig, 0,5l“ und zum anderen das „LaSelva Bio Olivenöl extra vergine, 500ml„. Beide versprechen die höchsten Güteklassen, die man beim Olivenöl haben kann und erfüllen alle oben genannten Kriterien. Mein Favorit ist das fruchtige Olivenöl.
Olivenöl von MANI
Ein weiterer Anbieter von hochwertigem Olivenöl ist MANI aus Griechenland. Auch hier wieder eine Region, die sich auf den Anbau und die Herstellung spezialisiert hat und eine hervorragende Qualität verspricht.
Das „MANI natives Olivenöl extra, Polyphenol, bio, 375ml„, das du bei tesano bio kaufen kannst, zeichnet sich durch seinen besonders hohen Polyphenolgehalt aus, sodass dieser sogar schon auf der Flasche vorne als Hauptmerkmal angegeben ist.
Hier wurde das Olivenöl also vor allem aus unreifen Oliven gewonnen, die den höchsten Gehalt an gesundheitsförderlichen Polyphenolen aufweisen.
Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Beitrag ein bisschen Licht ins Dunkle bringen und die Frage: „Worauf sollte man beim Olivenöl achten?“ ist für dich nun beantwortet.
Deine Kaja
Ein paar Quellen zum Nach- und Weiterlesen:
Kast, Bas (2018), Der Ernährungskompass (21.Aufl.), S. 77, 213-219, 227-229, C. Bertelsmann Verlag
Prof. Dr. Rimbach, G., Vorlesung Warenkunde Lebensmittel pflanzlicher und tierischer Herkunft, S. 191,193, 194
https://www.bzfe.de/was-wir-essen-blog/blog-archiv/blog-archiv-2019/august-2019/qualitaet-von-olivenoel, abgerufen am 08.08.24
Gorzynik-Debicka, M., Przychodzen, P., Cappello, F. et al. (2018): Mögliche gesundheitliche Vorteile von Olivenöl und pflanzlichen Polyphenolen, Int. J. Mol. Sci.19 (3), 686: https://www.mdpi.com/1422-0067/19/3/686, abgerufen am 09.08.24
Omar, S.H. (2010): Oleuropein in olive and its pharmacological effects, Sci Pharm 78(2):133-54: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21179340/, abgerufen am 09.08.24
Estruch, R., Lamuela-Raventós, R.M., Ros, E. (2020): The Bitter Taste of Extra Virgin Olive Oil for a Sweet Long Life, Journal of the American College of Cardiology, Pages 1740-1742, abgerufen am 09.08.24