Auslöser und Ursachen von Nahrungsmittelallergien (Bsp.: Kuhmilcheiweißallergie)

von Kaja Kowalski
Ursachen von Nahrungsmittelallergien

Nahrungsmittelallergien sind lästig und nervig, man kann aber lernen, damit entsprechend umzugehen und damit zu leben. Hierfür ist es aber erstmal wichtig, dass man versteht, welche Auslöser und Ursachen von Nahrungsmittelallergien es gibt und wie man herausfindet, ob man wirklich unter einer solchen Allergie leidet. Wenn man dann eine gesicherte Diagnose hat, geht es darum, sich entsprechend zu ernähren, um die Allergiesymptome nach dem Essen zu vermeiden.

Ich möchte dir mit diesem Beitrag helfen, einen Einstieg in das Thema zu finden und den Umgang mit einer Nahrungsmittelallergie erleichtern.

Welche Auslöser von Nahrungsmittelallergien gibt es?

Als Auslöser für Nahrungsmittelallergien kommen (leider) recht viele Lebensmittel und Lebensmittelgruppen in Frage. Im Folgenden liste ich dir die häufigsten Allergene auf. In einem weiteren Beitrag (aktuell noch in Arbeit), werde ich auf die Allergene jeweils auch nochmal genau eingehen und über deren Kennzeichnung aufklären.

  • (Kuh)milch
  • Eier
  • Getreide (z.B. Weizen)
  • Nüsse (z.B. Haselnuss)
  • Hülsenfrüchte (z.B. Erdnuss, Soja)
  • Fisch
  • Krebse und Weichtiere
  • Gewürze und Kräuter
  • Sellerie

Ursachen von Nahrungsmittelallergien – Wie entstehen Allergien gegen Lebensmittel?

Der Mechanismus des Körpers bei einer Erdnuss- und Hühnereiweißallergie ist ähnlich einzustufen wie der bei der Kuhmilcheiweißallergie. Bei allen dreien sind Eiweiße in Verbindung mit Fettkomponenten im Spiel. Die Proteine können vom Dünndarm nicht wie normalerweise in alle einzelnen Aminosäuren zerlegt werden, sodass kleine Stücke davon übrig bleiben, die dann über das Lymphsystem mit Immunzellen in Kontakt kommen. Die Immunzellen erkennen diese Stückchen dann als Fremdkörper und greifen es an, sodass die typischen allergischen Reaktionen entstehen. Das Immunsystem wird dann im Folgenden hoch sensibilisiert auf Nahrungseiweiße aus Milch, Ei, Erdnuss oder Soja und löst sofort beim Verzehr eine allergischen Reaktion aus.

Bei einer Weizenallergie reagiert der Körper allergisch auf die Proteine im Weizen. Die Symptome sind nochmals von denen einer Zöliakie zu unterscheiden, da hier in erster Linie Atemwegsbeschwerden und Hautirritationen auftreten. Aber auch Magen-Darm-Beschwerden sind oft mit dabei. Betroffene müssen Weizen und dessen Arten und Unterarten meiden. Auch in verarbeiteten Produkten sollte man immer auf die Zutatenliste achten, da sich hier oft Weizen oder auch Gluten versteckt.

Weitere Infos zu den Ursachen von Nahrungsmittelallergien sowie den Unterschieden zwischen Allergien und Unverträglichkeiten findest du hier.

Erdnussallergie: Ursachen von Nahrungsmittelallergien
Erdnussallergie
Ursachen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Soja
Sojaallergie

Unterschied Allergie und Pseudoallergie

Während es bei einer „echten“ Allergie vor dem richtigen Allergenausbruch zu einer sogenannten Sensibilisierung kommt, während das Immunsystem quasi gegen das Allergen aufrüstet und Immunglobuline vom Typ IgE bildet, die im Blut nachweisbar sind, ist bei einer Pseudoallergie das Immunsystem nicht beteiligt und es findet dementsprechend auch keine Sensibilisierung statt. Das sogenannte Pseudoallergen kann direkt beim ersten Mal Beschwerden auslösen, welche einer allergischen Reaktion gleichen. Wie auch bei einer echten Allergie schießen die Mastzellen mit Histamin und lösen damit Kribbeln, Jucken und weitere Symptome aus. Im Gegensatz zur echten Allergie werden bei einer Pseudoallergie manchmal noch geringe Mengen des entsprechenden Lebensmittels vertragen. Ein typisches Beispiel für Pseudoallergien sind Reaktionen auf den Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat, auch als das Chinese-Restaurant-Syndrom bezeichnet oder in Lebensmitteln wie Beeren, Ananas, Orangen und Co. vorkommende Salicylate und biogene Amine wie Histamin.

Milcheiweißunverträglichkeit - Kuhmilchallergie
Milcheiweißunverträglichkeit – Kuhmilchallergie

Milcheiweißallergie – Ursachen und Symptome

Anders als bei der Laktoseintoleranz wird bei einer Kuhmilcheiweißallergie nicht der Milchzucker Laktose sondern das Milcheiweiß nicht vertragen.

Hier reagiert das Immunsystem beim Verzehr von Milcheiweiß über und löst allergische Reaktionen aus. Es können über 20 Milchproteine hierfür verantwortlich sein, meistens ist es aber das Kasein, welches Probleme bereitet. Neben dem Kasein, das vor allem im Erwachsenenalter zu Allergien führt, ist das Beta-Lactoglobulin vor allem im Säuglings- und Kleinkindalter für eine Allergie verantwortlich. Es wird also bei einer Milcheiweißallergie unterschieden zwischen der Molkeneiweißallergie und der Kaseinallergie. Betroffene reagieren aber oftmals auf beide allergisch. Bei der Molkeneiweißallergie kann es sein, dass z.B. Ziegenmilch noch vertragen wird und durch die Hitzelabilität werden hocherhitzte Molkenweiße auch häufig besser vertragen. Beim Kasein müssen Milchprodukte meist komplett gemieden werden und im Gegensatz zu den meisten Molkenproteinen verliert das Kasein durch Erhitzen seine Allergenität nicht und ist darum auch meistens die Ursache für eine Milchallergie.

Die Symptome bei einer Milcheiweißallergie können sehr verschieden sein. Es können Magen-Darm-Probleme wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Krämpfe und Durchfälle, aber auch typische allergische Symptome wie Hautausschläge, Juckreiz und Atemwegsbeschwerden auftreten. Eine Milchweißallergie entsteht meistens bereits im Kindesalter und verschwindet mit der Zeit oftmals auch wieder. Erwachsene haben seltener eine Kuhmilchweißallergie, dafür häufiger eine Laktoseintoleranz. Ansonsten ist die Prognose bei Erwachsenen schlechter und die Wahrscheinlichkeit gering, dass die Milchallergie wieder verschwindet.

Wie kann man eine Nahrungsmittelallergie feststellen?

Hierzu habe ich bereits einen ausführlichen Blogbeitrag verfasst. Im Beitrag Unterschiede Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien erfährst du neben den Unterschieden auch alles wichtige über die Diagnosestellungen und an wen du dich bei Symptomen wenden kannst.

Ernährung bei einer Milcheiweißallergie

Leider hat man mit einer Milcheiweißallergie keine Möglichkeit auf laktosefreie Produkte umzusteigen, da die Ursachen von Nahrungsmittelallergien verschieden zu denen einer Unverträglichkeit und Intoleranz sind.

Während man die Ernährung bei einer Laktoseintoleranz individuell einstellen kann und auch noch kleinere Mengen an Milch teilweise vertragen werden, sollte man mit einer Milcheiweißallergie Milch und daraus hergestellte Produkte überwiegend meiden.

Einige Milchallergiker vertragen aber z.B. trotzdem noch Butter oder Sahne, da hier der Fettgehalt überwiegt und der Eiweißgehalt geringer ist. Neben Kuhmilch werden von Allergikern meistens aber auch keine anderen Milchsorten wie Schaf- oder Ziegenmilch, da auch hier immer das Milchweiß Kasein enthalten ist, welches in den meisten Fällen die Allergie verursacht. Hier kann man dann vegane Alternativen nutzen, wie Pflanzendrinks statt Kuhmilch, veganen Käse und pflanzliche Margarine. An veganen Rezepten mangelt es auf meinem Blog ja nicht ;-). Ansonsten empfiehlt es sich, eine Ernährungsberatung aufzusuchen und herauszufinden, ob und was vielleicht in welchen Mengen noch vertragen wird und was man als Alternative nutzen könnte. Außerdem ist es wichtig, auf eine ausreichende Kalziumversorgung zu achten, auch hierbei kann die Ernährungsberatung helfen. Ansonsten habe ich in einem Beitrag über meinen Wasserfilter auch bereits eine Beispielrechnung beigefügt, und gezeigt, wie man mit einer ausgewogenen veganen Ernährung, also auch ohne Milch, seinen Kalziumbedarf decken kann.

Tipp: Für eine große Auswahl an veganen also auch milcheiweißfreien Lebensmitteln kann ich dir einen tollen Bio-Onlineshop empfehlen.

Pflanzendrink - vegane Milchalternative
Pflanzendrink – vegane Milchalternative

Deine Kaja

Quellen:

https://www.ugb.de/exklusiv/ernaehrung-therapie/kuhmilcheiweiss-allergie/?kuhmilcheiweiss-allergie-allergien#:~:text=Bei%20der%20Kuhmilcheiwei%C3%9Fallergie%20reagiert%20der,enthaltenen%20Milchzucker%20nicht%20verdaut%20werden.

aid Infodienst (2009). Allergisch auf Essen? Ratgeber bei Lebensmittelunverträglichkeiten

https://www.allergiezentrum.org/de/allergien/pseudoallergien#:~:text=Von%20einer%20pseudo(%3Dscheinbar,%2DI%2DAllergie%20negativ%20sind.

https://www.ugb.de/ernaehrungsberatung/milch-unter-verdacht/

https://www.vallee-verte.de/de/kaesewissen/gesundheitsaspekte/lesen/welche-kaese-eignen-sich-bei-einer-milchallergie.html

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